Kalk – ein uralter Baustoff modern aufbereitet

Tag: Produkte
Veröffentlicht am: 19.05.2021

Als einer der ältesten und wichtigsten Baustoffe war Kalk lange vor dem Zement das einzige Bindemittel für Mauern aus Steinen und Ziegeln. Bis der begehrte Kalk in seiner endgültigen Form vorliegt, müssen verschiedene Prozesse durchlaufen werden, die bei Leube dem aktuellen Stand der Technik entsprechen.

Bis ins 20. Jahrhundert produzierten meist Bauern im Nebenerwerb Kalk in ihren Kalköfen. Der große Bedarf ganzer Industriezweige an Kalk wird heute durch die industrielle Kalkherstellung abgedeckt.

 

Wertvoller Rohstoff aus dem Kalksteinbruch

Das hochwertige Gestein aus dem Ofenauerberg in Golling bei Salzburg ist das Grundmaterial für den Kalk von Leube. Der Kalkstein (Calciumcarbonat/CaCO3) wird im Tagbau gewonnen. Das durch Sprengung gelöste Rohmaterial oder Haufwerk wird mittels beeindruckender Radlader und Muldenkipper zu einem gigantischen Brecher transportiert, der 500 Tonnen Gestein pro Stunde grob zerkleinert.

 

Sieben, waschen und klassieren

Bei der anschließenden Klassierung werden Nebenbestandteile und Feinkorn getrennt. Dies geschieht meistens durch einfaches Absieben. Ein nachgeschalteter Waschvorgang stellt sicher, dass alle Fremdbestandteile entfernt sind.

Das gereinigte Korngemisch wird auf riesigen Siebanlagen nach Korngrößen und Kornfraktionen klassiert und nach Verwendungsbereichen getrennt.

Ein Teil des klassierten oder gemahlenen Kalksteins findet als Schotter, Splitt oder Sand in der Bauwirtschaft, im Umweltschutz oder der Landwirtschaft Verwendung. Der größte Teil jedoch wird durch Brennung weiterverarbeitet.

 

Von schwer und grau zu federleicht und weiß

Das Wichtigste in der Kalkherstellung ist ausreichende Hitze. Temperaturen zwischen 900 und 1200 °C lassen das natürliche Kohlendioxid aus dem Stein entweichen und machen aus Kalkstein den begehrten Branntkalk.

Das Brennen erfolgt in modernen, energieoptimierten automatisierten Ofenanlagen (Schachtöfen), die die gleichbleibende Qualität des Branntkalks gewährleisten.

Der Verfahrensablauf im Ofen:

  • Vorwärmzone (hier wird der Kalkstein durch die heißen Verbrennungsgase erwärmt)
  • Brennzone (hier findet der eigentliche Entsäuerungsvorgang statt)
  • Kühlzone (hier erwärmt der Branntkalk die Verbrennungsluft und kühlt dabei ab)

 

Gemahlen oder gelöscht - je nach Einsatzbereich

Der ausgetragene stückige Branntkalk wird nun mittels eines Förderbands zu Siloanlagen transportiert, von hier entweder als Stückkalk verkauft oder in weiteren Verarbeitungsschritten zu Feinkalk vermahlen oder mit Wasser zu pulverförmigem Kalkhydrat abgelöscht. Immer wieder: Qualitätskontrolle

Leube Kalk ist bekannt für seine konstant hervorragende Qualität. Ständige Qualitätskontrollen und Analysen im 24-Stunden-Schichtbetrieb garantieren die gleichbleibende Produktqualität der Leube Kalkproduktion.

Ablauf der Qualitätskontrolle:

  • Entnahme von Kalkproben und Verschicken ins Leube Zentrallabor
  • Chemische und mineralogische Bestimmung der einzelnen Bestandteile
  • Prüfung der Kalkeigenschaften 
  • Analyse des Kalks in der Anwendung

 

Verwendung von ungebrannten und gebrannten Kalkprodukten:

  • Baustoffe und Baugewerbe: Mörtel, Putze, Straßenbau, Porenbeton, …
  • Umweltschutz: Trink-/Brauchwasser, Abwasser-/Rauchgasreinigung, …
  • Chemische und andere Industriezweige: Papier, Farb- und Kunststoffe, Pharmazeutika, Kosmetika, Zucker, Lebensmittel, Soda, Glas, Feinkeramik, …
  • Land- und Forstwirtschaft: Düngung, Fütterung, Schädlingsbekämpfung, …
  • Eisen- und Stahlindustrie: Roheisen-/Stahlerzeugung, Veredelung, ...